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Die Kirchen und die Islamkritik

Wie können wir aus dem Dilemma zwischen christlichem Gebot der Nächstenliebe, das christliche Kirchen uneingeschränkt vertreten, und der Verantwortung der Politik, einen Staat, seine Souveränität und seine Fähigkeit zur Hilfe, Daseinsvorsorge und  zum inneren Frieden, zu erhalten, herausfinden?

Zweifellos ist Menschen in Not zu helfen. Ein Staat aber ohne Grenzen, ohne Kontrolle über Zuwanderer, gibt nicht nur seine  Souveränität auf, sondern kann nur begrenzte Hilfe leisten, weil sie gegenüber dem Elend der Welt endlich ist. Die EU ist inzwischen in einer Identitätskrise. Die einen wollen ihre nationale Identität schützen. Andere befürworten den Universalismus, den Multikulturalismus. Viele sagen dem christlichen Abendland schon ade.  Bischöfe der Kirchen ficht das nicht an. Haben Gesetze, Grenzen und die Einheit Europas keinen Wert?  Die Haltung der Bischöfe ist auch deshalb erstaunlich, weil die unausweichliche zunehmende Islamisierung in Deutschland und Europa nicht das Christentum fördern wird.

Eine Ursache für die Spaltung in Gesinnungsethiker und Verantwortungsethiker, in offenbar gute und weniger gute Menschen, ist der einschüchternde Eindruck, dass auch sachliche und begründete Kritik am Islam als Islamfeindlichkeit und Rassismus angeprangert wird.  Menschen fehlt  zunehmend der Mut, ihre Meinung kundzutun. Straftaten gegenüber Muslimen sind  zu verabscheuen und werden vom Staat geahndet. Kritik an der bestehenden Ungleichwertigkeit der Frau im Islam, an der fehlenden Toleranz gegenüber Andersgläubigen, an der fehlenden Religionsfreiheit,  was sämtlich im Gegensatz zu unserer Verfassung steht, muss aber diskutiert und nicht totgeschwiegen werden, wenn man die Spaltung im Volk nicht vorantreiben will.  Das halbe Volk, die Frauen, ist von der Einstellung gegenüber der Frau im Islam nach dem Koran, Hadith und Scharia betroffen.  

Zweifellos gründet die Gesellschaft in westlichen Demokratien auf dem Vertrauen und Kooperation. Diese sind höchst gefährdet, wenn Massenzuwanderung aus scheiternden Gesellschaften die einheimische Gesellschaft überfordert. In Regierung, Presse und Polizei besteht dann kein Vertrauen mehr. Die Überfremdungsängste wegen einer Kultur,  die unseren Grundwerten der Verfassung und  der Demokratie in Teilen widersprechen, werden von den Einheimischen inzwischen weitgehend als begründet angesehen. Die Zuwanderung von einer Million  Migranten und Flüchtlinge jährlich wird Deutschland überfordern.

Ein Ende ist nicht in Sicht, was viele Bürger in Ohnmachtsgefühle treibt.  Nun werden Interessen der Wirtschaft gegen das Interesse der Einheimischen an der Wahrung ihrer nationalen Identität gemäß dem Grundgesetz, an einer Begrenzung der Zuwanderung durch Kontrolle an deutschen Grenzen und schnelle Abweisung  ausgespielt. Wenn der Schutz der Außengrenzen versagt, muss zum Schutz nationaler Grenzen übergegangen werden.

 

Der Text von Dr. Dagmar Wendler, Frankfurt am Main, ist als Leserbrief in der FAZ vom 4. Februar 2016 erschienen

 
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