Mit verordneten Mindestlöhnen das Lohnniveau am Arbeitsmarkt anheben zu wollen, entspricht der Illusion, dem Thermostaten zuzutrauen, die Wärme ins Zimmer zu holen. Dass die Heizung statt dessen nur mit Einsatz von Energie genauso wie in der Wirtschaft durch das unbehinderte Zusammenspiel der Kräfte auf Touren kommt, scheint in der Arbeitsmarktpolitik in Vergessenheit geraten zu sein.
Was für die Wirtschaft generell gilt, trifft auch für branchenbezogene Regulierungen zu. Sie schützen nur die Marktposition der Starken, blockieren den Marktzugang kleinerer Wettbewerber und zerstören obendrein Arbeitsplätze.
Es ist unsozial, die vergleichsweise Gutverdienenden einzuzäunen und damit die Beschäftigungschancen der Schwachen auf Null herunterzufahren sowie sie zu Lasten der Allgemeinheit aus den Sozialkassen zu alimentieren.
Auskömmliche Einkommensverhältnisse für Geringqualifizierte schafft man, wie in erfolgreichen Reformländern vorexerziert, nur durch Abbau der Regulierungen am Arbeitsmarkt, durch Freigabe von Mehrfach-Teilzeitjobs mittels belastungsgerecht zugeschnittenen Dienstleistungsschecks: für Geringqualifizierte ohne andere Einkünfte bei 12,5 Stunden Wochenarbeitszeit 400 Euro/Monat brutto gleich netto.
MüMis Bloghouse
Mindestkompetenz in der Lohnpolitik gefordert
Literaturhinweise
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