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Ein Lichtblick in diffuser Zeit - Zum Tarifabschluss im öffentlichen Dienst

Auch wenn es dieser Tage jede Menge Anlässe zum Ärgern gibt, sollten erfreuliche Dinge umso mehr Beachtung finden. Der von Bundesinnenminister de Maiziere und Ver.di-Chef Bsirske vorgelegte Tarifabschluss im öffentlichen Dienst zeugt mit einem 3-Prozent-Anstieg für das laufende und 2,4 Prozent für das nächste Jahr (wobei die unteren Lohngruppen mindestens 90 Euro erhalten) von jenem Augenmaß, das angesichts des Konsolidierungskurses der öffentlichen Hände auch geboten war.  

Insofern scheint die Argumentation in meinem Blog vom  27.3.2014 („Ver.di stellt Glaubwürdigkeit der Tarifforderung durch Verschleierung selbst infrage“) gewirkt zu haben, nach der die ursprünglich doppelt so hohe „Paketforderung“ von 7 Prozent p.a. als unverantwortlich eingestuft worden war.  

Wenn die nun im Geiste Ludwig Erhards erreichte Einigung auch noch Schule machen würde und die kommenden Branchen-Tarifabschlüsse der Wirtschaft dieser Maßhalte-Linie folgten, wäre einiges in Richtung Entlastung der angespannten Gesamtlage gewonnen.  

Aufs Ganze gesehen werden allerdings die Bürden, die mit steigenden Faktorkosten bei Arbeit und Energie als Folge der umstrittenen Regierungsbeschlüsse zum Mindestlohn und zur Energiewende auf Unternehmen und Verbraucher zukommen, durch moderate Tarifabschlüsse kaum geringer werden. Aber immerhin: es ist wenigstens ein Lichtblick in diffuser Zeit.

 
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